Total Kommunal – die öffentliche Hand in festen Händen

Montag und Dienstag war in Peuerbach die Messe der Firma Gemdat. Die Gemdat betreut (lt. eigener Website) 430 von 444 oberösterreichische Gemeinden. Sozusagen ein kommunaler Platzhirsch im öffentlichen Gehäge. Wenn man sich die Gesellschafter dahinter ansieht, versteht man auch warum …

  • 30 % OÖ Raiffeisenlandesbank
  • 30 % OÖ Hypo-Landesbank
  • 30 % LV Holding GmbH
  • 10 % OÖ Gemeindebund

Die OÖ Hypo-Landesbank wiederum gehört zu 50,57 % dem Land OÖ, zu 38,57 % der OÖ Raiffesenlandesbank, zu 6,98 % der OÖ Versicherungs AG usw. Bei diesen Wegbereitern ist die Eintrittsbarriere für eventuellen Mitbewerb natürlich hoch.

Andererseits muss man sagen, dass die Gemdat (oder die Finanziers) diese Lücke, die oberösterreichische, öffentliche Kommunalhand mit IT zu versorgen als erste aufgegriffen haben und auch entsprechende Arbeit leisten. Das Produktportfolio (inkl. Mitarbeiter) passt sich so sehr den Gemeinden an, das man schon fast sagen kann: „Von Gemeinden, für Gemeinden“.

Ob es nun Zufall ist, weiß man eher nicht so sehr. Man muss hier zB sagen, dass die Raiffeisenbanken und die Gemeinden, in den letzten Jahren am Glasfasernetz angeschlossen worden sind (auch die entlegensten) und nun bietet die Gemdat ein Datawarehouse-Konzept mit verstärkter Fernwartung an.

Wenn man ein bisschen durch die Runde horcht, geht es bei den Gemeinden oft um die Gretchenfrage, ob man sich nun einen eigenen Server ins Gemeindeamt stellt oder ob man an das hoch probagierte Daten-Center anschließt. Die Preise und die Pakete sind natürlich auch darauf ausgerichtet, dass ein Datencenter gerade für kleinere Gemeinden am günstigsten erscheint. Man hat auch keine Probleme mehr mit etwaigen Servern, da man ja keinen mehr hat. Convenience lässt man sich hier eben bezahlen. Auch ist das Publikum nicht gerade IT-affin (ohne die fachlichen Kompetenzen der Gemeinden in Frage zu stellen).

Nach etwas Smalltalk hier und da wird einem schnell klar, dass die Besucher fachspezifisch ausgezeichnete Arbeit leisten, doch in Sachen aufgabenangemessene Netzwerkstrukturen mit den benötigten Applikationen fehlt es noch ein wenig am KnowHow. Ein Bekannter hat mir einen Gemeindemitarbeiter vorgestellt, der gerade eine VoIP-Anlage, einen Datencentervertrag mit einem Füllhorn an (mehr oder minder) notwendigen Apps sowie einer neue Zeiterfassungsanlage ins Auge gefasst hat. Nach der Frage nach einem anderen Gegenangebot antwortete er:

„Es gibt ja eh nur die Gemdat.“

^PP

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